FDP-Abgeordneter im Minus: Muhanad Al-Halak erzählt, warum sein Konto oft leer ist

Muhanad Al-Halak, 34 Jahre alt, ist vielen aus der „heute-show“ als „Aquaman“ bekannt. Doch der FDP-Bundestagsabgeordnete hat auch ein weniger glanzvolles Bild abseits des Rampenlichts: Trotz eines Bruttojahresgehalts von 195.600 Euro kämpft er mit finanziellen Engpässen. Wie kann das sein?

Ein Blick auf die Finanzen eines Bundestagsabgeordneten

Al-Halak, der seit 2021 für die FDP im Bundestag sitzt, verdient monatlich 11.227,20 Euro an Diäten. Dazu kommen 5.051,54 Euro monatlich als Kostenpauschale für Ausgaben im Wahlkreis. Das klingt nach einem stattlichen Einkommen, doch die Realität sieht oft anders aus.

„Gerade ist mein Konto 2.000 Euro im Minus“, gibt Al-Halak offen zu. Trotz der hohen Diäten hat er eine Vielzahl an Verpflichtungen und Ausgaben, die sein Gehalt stark belasten.

Die finanziellen Belastungen eines Abgeordneten

Al-Halak hat diverse Kosten, die sein Einkommen stark beanspruchen. Zu den jährlichen Ausgaben zählen:

  • Miete und Nebenkosten für sein Wahlkreisbüro in Deggendorf: 16.320 Euro
  • Hotelkosten in Berlin: 17.200 Euro
  • Spenden und Beiträge an verschiedene Organisationen: 3.250 Euro
  • Kosten für seine Eigentumswohnung und private Krankenkasse: 6.708 Euro plus 340 Euro monatlich

Zusätzlich muss er für die FDP-Fraktion, den Kreisverband und den Bezirk Beiträge leisten, insgesamt rund 8.900 Euro jährlich.

Ein Abgeordneter mit bescheidenem Lebensstil

Trotz seines hohen Einkommens gibt es Dinge, auf die Al-Halak verzichten muss. Er lebt bei seinen Eltern in einem Zimmer, da er die Miete in Berlin sparen möchte. „Ich habe seit drei Jahren keinen Urlaub gehabt“, gesteht er. Stattdessen nutzt er Delegationsreisen, um die Welt ein wenig zu erkunden.

Die hohen Hotelkosten und die ständige Notwendigkeit, auswärts zu essen, tragen zu seinem finanziellen Stress bei. „Während der Sitzungswochen komme ich auf rund 500 Euro monatlich fürs Essen“, erklärt er. Und für die Benzinkosten für seine Fahrten in den Wahlkreis gibt er mindestens 100 Euro pro Woche aus.

Die finanzielle Realität eines ehemaligen Handwerkers

Vor seinem Bundestagsmandat arbeitete Al-Halak als Abwassermeister und verdiente netto etwa 3.500 Euro monatlich. Trotz der finanziellen Belastungen als Abgeordneter empfindet er sein Gehalt nicht als übertrieben, sondern sieht seine Aufgabe als eine Möglichkeit, der Gesellschaft etwas zurückzugeben. „Ich wollte nie Politiker werden, aber jetzt ist mein Ziel, meinen Wählern gute Arbeit zu leisten“, sagt er.

Der Blick nach vorne: Altersvorsorge und Zukunft

Al-Halak plant, seine Eigentumswohnung und sein Grundstück als Wertanlagen zu nutzen. Er hofft, dass seine frühere Arbeit im öffentlichen Dienst ihm eine angemessene Rente sichert. „Das Rentensystem sorgt mich, aber ich beschäftige mich noch nicht intensiv mit der Altersvorsorge“, erklärt er.

Obwohl Al-Halak mit finanziellen Engpässen kämpft, bleibt er entschlossen und betont, dass Geld für ihn nicht das Hauptziel seiner Arbeit im Bundestag ist. „Ich will meinen Wählern dienen und keine privaten Vermögen aufbauen“, so der Abgeordnete.

Fazit: Ein Politiker mit realistischen Problemen

Muhanad Al-Halak zeigt, dass auch hochbezahlte Positionen ihre finanziellen Herausforderungen haben können. Seine offene und ehrliche Darstellung seiner Finanzen bietet einen seltenen Blick hinter die Kulissen des Politikerlebens und verdeutlicht, dass auch Abgeordnete nicht vor finanziellen Hürden gefeit sind.

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