Tja. Wer hätte das gedacht? Da warten wir nun geschlagene zwei Jahre, der US-Kongress setzt eine Deadline für den 19. Dezember 2025, und was liefern die „Experten“ vom US-Justizministerium (DOJ)? Eine Bankrotterklärung der digitalen Art. Kannste dir nicht ausdenken.
Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen. Wir schreiben den 28. Dezember 2025. Vor ein paar Tagen, schön versteckt an Heiligabend (der Klassiker, wenn man Scheiße unter den Teppich kehren will), verkündet das DOJ kleinlaut: „Äh, sorry, wir brauchen noch ein paar Wochen. Wir haben da noch eine Million Dokumente im Keller gefunden.“ Aber das, was sie dann panisch rausgehauen haben, um nicht komplett als Lügner dazustehen, ist der eigentliche Skandal.
High-Tech-Hackerangriff: STRG+C und STRG+V
Es stellt sich heraus: Die „Anwälte“, die laut DOJ angeblich „rund um die Uhr“ an der Prüfung arbeiten, haben den IT-Sachverstand einer Scheibe Toastbrot. Verschiedene Medien (Guardian, Forbes, CBC – ja, sogar die New York Times musste es zugeben) berichten gerade, dass die Schwärzungen in den veröffentlichten PDFs nicht funktionieren.
Das müsst ihr euch reinziehen: Die haben da anscheinend einfach schwarze Balken über den Text gelegt, statt den Text darunter zu entfernen oder die Vektorgrafik zu rastern. Das ist der älteste Fail im PDF-Handbuch. Das lernt man in Woche 1 im Kurs „Computer für Dummies“.
Was machen jetzt die bösen Internet-Hacker? Brauchen die Quantencomputer? Nein. Ed Krassenstein und sein Bruder (ja, die Twitter/X-Prominenz) zeigen es vor:
- PDF öffnen.
- Den schwarzen Balken markieren.
- Kopieren.
- In Word/Notepad einfügen.
- BÄM. Der Text ist lesbar.
»Wie viele andere Dateien sind eigentlich gar nicht wirklich geschwärzt?« – Ed Krassenstein auf X.
Gute Frage, Ed. Wahrscheinlich alle. Das ist „Security by Obscurity“ in seiner dümmsten Form. Da sitzen hochbezahlte Staatsanwälte und FBI-Agenten, hantieren mit den brisantesten Daten des Jahrhunderts über einen verurteilten Sexualstraftäter und sein Netzwerk aus Eliten, und scheitern an den Grundeinstellungen von Adobe Acrobat.
Verzögerungstaktik oder reine Inkompetenz?
Schauen wir uns die Fakten an. Der US-Kongress hat gesagt: 19. Dezember 2025 ist Schluss. Alles muss raus. Was macht das Ministerium? Veröffentlicht einen Tag vor Fristablauf (18.12.) einen Bruchteil und heult dann an Heiligabend rum, dass sie überfordert sind.
Die offizielle Ausrede: Man habe „überraschend“ noch eine Million Dokumente gefunden. Die Realität: Sie versuchen auf Zeit zu spielen. US-Senatoren laufen bereits Sturm und fordern die Aufsichtsbehörde auf, den Laden auf links zu drehen. Die Opfer haben ein Recht auf Wahrheit. Und was bekommen sie? Ein digitales Kasperletheater.
Dass jetzt Hinz und Kunz im Internet die Namen unter den Balken lesen können, ist einerseits ein Datenschutz-GAU sondergleichen, andererseits aber fast schon poetische Gerechtigkeit. Die Wahrheit will ans Licht. Und wenn das DOJ zu blöd ist, sie zu verstecken, dann erledigt das Internet eben den Rest.
Fazit: Das Vertrauen ist weg (war es jemals da?)
Wir haben hier eine explosive Mischung:
- Brisanz: Es geht um Epstein. Jeder will wissen, wer auf der Liste steht.
- Versagen: Das Justizministerium wirkt wie ein Haufen Praktikanten am ersten Tag.
- Transparenz: Existiert nicht. Ohne die „Internet-Detektive“ hätten wir geglaubt, die Schwärzungen seien sicher.
Aktuell ist unklar, wie viele Namen schon geleakt sind, weil das Vorgehen gerade erst viral geht. Aber eins ist sicher: Wenn du etwas im Internet veröffentlichst und nur einen schwarzen „Sticker“ drüberklebst, dann ist das so, als würdest du dir die Augen zuhalten und denken, niemand sieht dich.
Willkommen im Jahr 2025. Die Behörden versagen, die Technik wird falsch bedient, und die Wahrheit finden wir nur heraus, weil jemand die Copy-Paste-Funktion entdeckt hat. Popcorn bereitstellen, das wird noch hässlich.
Update folgt, sobald die ersten großen Namen via „Copy-Paste-Hack“ bestätigt sind.
